Liebe Mitbräute,
eine Frage brennt mir noch auf den Nägeln, bevor ich meine erste stundenlange Forumstätigkeit hier bis morgen niederlege . Wir gehören zu den Paaren, die aus verschiedensten Gründen nicht kirchlich heiraten möchten, aber trotzdem eine “richtige” Hochzeit mit allem Zipp und Zapp planen. Das ist natürlich an sich kein Problem, aber wie ist es mit der standesamtlichen Trauung? Wir möchten gern “unser” Lied hören (“Das Beste” von Silbermond), und ich würde mich auch wahnsinnig freuen, wenn einer unserer Freunde einen kleinen Text vortragen würde. Mal abgesehen davon, was das Standesamt dazu sagt (das kann man ja klären): Habt ihr Erfahrung damit, ob so was peinlich oder schön wirkt, ob sich das trotz des etwas steifen Charakters der “Zeremonie” machen lässt? Wir haben nur die eine Zeremonie und wollen sie auskosten, aber nicht auf Biegen und Brechen. Ach so: Wir heiraten in einer kleinen Burg, das Trauzimmer ist in einem kleinen Raum mit Dachbalken untergebracht, es ist total schnuckelig und die Atmosphäre des Gebäudes ist romantisch und trotzdem bodenständig. Dazu sollte ein bisschen mehr Brimborium doch passen, oder was meint ihr?
Danke für eure Berichte und liebe Grüße!
The Kate
Das ist doch absolut romantisch! Wo, wenn nicht bei einer Trauung, sollte ein bisschen Brimborium angemessen sein? Auch wir haben nicht kirchlich geheiratet und haben es trotzdem geschafft, unsere ganz persönliche Traumhochzeit zu feiern. Die Standesbeamtin hat auf unseren Wunsch ein schönes Gedicht vorgelesen und meine liebste Freundin und Trauzeugin hat alle mit einem Lied zu Tränen gerührt. Und das alles war wundervoll und nicht übertrieben.
Viele denken immer das passt nicht so recht, wenn man nicht kirchlich heiratet. Aber ich finde jede Braut hat das Recht auf ihr ganz persönliches Brimborium!
Liebe Grüße von
Melli
Na aber hallo! Das klingt ja klasse!! Wenn ich da so an unseren 70er Jahre Rathausbau denke mit der gleichalten Inneneinrichtung…da werd ich richtig neidisch.
Schon mal an eine freie Trauzeremonie gedacht als Ergänzung?
Ich finde deine Vorstellungen jedenfalls alles andere als kitschig oder überzogen…Vermählung ist Vermählung und eine persönliche Trauzeremonie ist auf jeden Fall angebracht.
Also, da musst du dir sicher keinen Kopf machen
Liebe Grüße
Babs
Ja, an die freie Trauung habe ich auch schon gedacht, aber mein Süßer will das absolut nicht. Mal schauen, wir beschäftigen uns gerade sowieso sehr mit dem Thema Glaube, weil wir unsere Familienplanung bald nach der Hochzeit starten wollen und die Frage, wie man seine eigenen Zweifel mit dem Recht eines Kindes auf eine möglichst unverwirrte religiöse Erziehung in Einklang bringen kann, wird immer wieder zum Gesprächsthema. Vielleicht schieben wir eines Tages ja noch die kirchliche Trauung nach und lassen dann gleich unsere ersten fünf Kinder taufen.
— Begin quote from "the_kate"
Ja, an die freie Trauung habe ich auch schon gedacht, aber mein Süßer will das absolut nicht. Mal schauen, wir beschäftigen uns gerade sowieso sehr mit dem Thema Glaube, weil wir unsere Familienplanung bald nach der Hochzeit starten wollen und die Frage, wie man seine eigenen Zweifel mit dem Recht eines Kindes auf eine möglichst unverwirrte religiöse Erziehung in Einklang bringen kann, wird immer wieder zum Gesprächsthema. Vielleicht schieben wir eines Tages ja noch die kirchliche Trauung nach und lassen dann gleich unsere ersten fünf Kinder taufen.
— End quote
hallo dir
ich denke wenn das dein süßer nicht will, hat das wohl wenig sinn, eure standesamtliche trauung zu ergänzen, aber nach meinen erfahrungen müßte es eigentlich möglich sein, mit dem standesamt deine ideen zu klären und auch umzusetzen.
Ich denke du solltest dich nicht beirren lassen, auch wenn du zum gesprächsthema wirst und versuchen deinen kindern raum im blick auf religiöses /christliches zu lassen, sie werden damit sowieso konfrontiert und da solltest du ebenso wie dein mann , ein offener gesprächspartner sein und zwar unabhängig von dem was “man so sagt oder meint”.
Die kirchliche trauung nachschieben und die kinder taufen lassen, nur der leute wegen oder weil euch der segen gottes für euren weg und eure kinder wichtig ist??
peter freier theologe
Ach, das ist ein schwieriges Thema. Ich gehöre zu der lange unbedarft gebliebenen Sorte (evangelisch), wurde als Baby getauft, wuchs in einem nicht besonders streng gläubigen Elternhaus auf, ging halt zum Konfirmandenunterricht, weil ich das alles nie in Frage gestellt hatte und alle gingen, und wurde erst im Studium langsam, aber sicher immer kritischer (lustigerweise durch das Theologiestudium, mit dem ich für das Lehramt begonnen hatte). Ich bin bis heute unschlüssig, wo ich stehe. Ich weiß viel zu wenig darüber, was ich da im Grunde ablehne, kämpfe in beide Richtungen mit einem sehr skeptischen Verstand und einem Herzen, das trotzdem manchmal ganz gern glauben würde. Von daher: Keine Panik, ich werde meine Kinder nicht taufen lassen, weil irgendjemandes Meinung mir wichtig ist, das spielt dabei nun wirklich keine Rolle. Ich bin noch lange nicht so weit zu wissen, ob ich meine Kinder, so ich welche bekomme, taufen lassen will. Aber abseits aller Glaubensfragen gehört das Christentum nicht nur zum Allgemeinwissen, sondern ist für unsere Kultur prägend und sehr wichtig. Ich weiß noch nicht, wie man so was vermitteln kann in seiner ganzen Tiefe, gleichzeitig aber auch seine Zweifel und seinen Eher-nicht-Glauben kleinen Kinder vermitteln kann, darf, soll. Aber das ist sicher kein Thema für einen Brautchat.
Hallo the Kate
um mal zu Deinem Anfangsthema zurückzukommen
Wir hatten vor unserer Trauung extra noch einmal ein Gespräch mit der Standesbeamtin, die uns getraut hat (bei einer anderen hatten wir uns angemeldet).Wir wollten gerne *Das Beste *irgendwann abspielen vom CD-Player (selber mitbringen! und Bediener organisieren!) Ihr Vorschlag war beim Betreten des Raumen können wir es schon laufen lassen. Und nach dem Kuss Haben wir dann auch gemacht.
Außerdem hatte ich mir aus dem Internet tolle Texte (über Liebe, Ehe, …) herausgesucht, ausgedruckt, mitgenommen und ihr vorgschlagen, ob sie nicht einen Text daraus nehmen wolle … sie wollte dass dann entscheiden, wenn sie genaue Vorstellungen von der Trauung und ihrer Ansprache hätte.
Sie hat dann tatsächlich einen Text aus unseren Genommen und selber noch tolle Worte und Methaphern und ein Gedicht gefunden! Ganz toll!
Ausserdem hat ihr wohl unser Gespräch so gut gefallen, dass sie für uns Geschenke hatte. Eine Rose (die Liebe), ein Taschentuch (für die Tränen in der Ehe) und einen Stein (fester Grund) aus Australien (!!!). Da mein Mann und ich einen engen Bezug zu Australien haben, hatte sie in dem Vorgespräch mit bekommen. Dass sie dann noch einen australischen Stein organisiert hat (!) vom Strand an dem mein verstorbener Vater in den 50ern gewohnt hatte, war für mich besonders rührend.
Deshalb: macht euch die richtigen Gedanken, nehmt Vorschläge mit. Das ist bei uns sehr gut angekommen!
Viel Erfolg wünscht
Britta