Seehochzeit – Traumhochzeit von Karl & Karin
Zu schön um war zu sein und leider viel zu kurz …
Am Donnerstag packte ich mein rotes Köfferchen und fuhr zu meinen Eltern, da wir die standesamtliche Trauung in familiärem Kreis in meinem Heimatort machen wollten. Das gleiche Standesamt in dem auch schon meine Eltern und zwei von 3 Geschwistern sich getraut haben. Es ist schon ein wahnsinniges Gefühl zu wissen, dass die Eltern auf denselben Stühlen gesessen haben als diese sich vor 40 Jahren das Ja-Wort gaben.
Ehrlich gesagt fing das gesamte Hochzeitswochenende etwas chaotisch an und das Chaos zog sich wie ein roter Faden die nächsten Tage hindurch. Es war wie verkorkst. Es fing damit an, dass ich kaum auf der Autobahn aufgrund eines LKW Unfalls in einem mega Stau stand. Ich war auf dem Weg zum Flughafen um meine Trauzeugin abzuholen. Mit einer 1-stündigen Verspätung war ich dann endlich am Flughafen und konnte sie mitnehmen um uns auf den Weg zu meinen Eltern zu machen. Am Abend war dann Hen’s Night angesagt. 3 Geschwister, 1 Trauzeugin und 1 Braut bis 2.30 Uhr im Irish Pub. Wir haben viel gelacht und der Abend war einfach nur schön und entspannend und die Vorfreude stieg von Stunde zu Stunde an. Durch die stressigen Tage davor konnte ich zum ersten Mal mich richtig drauf freuen ohne an andere Sachen zu denken, die man noch organisieren musste. Bei dem Gedanken daran, dass ich morgen die Frau meiner großen Liebe werde, ließ mein Herz immer in die Höhe hüpfen und in meinem Magen kribbelte es wie verrückt. Glücklich, aufgeregt und in freudiger Vorfreude schlief ich ein. Am nächsten Morgen klingelte der Wecker und meine Augen blinzelten dem schönsten sonnigen Tag entgegen. Das Wetter war wie im Bilderbuch. Genauso wie wir es uns gewünscht hatten obwohl alle Wetterberichte angesagt hatten. Die Sonne strahlte um die Wette. Um 11 Uhr traf sich dann die Familie bei meinen Eltern zuhause. Bei Prosecco lernten sich die Eltern und Geschwister sowie Trauzeugen erstmal kennen bevor wir uns in Richtung Standesamt aufmachten. Natürlich kann man einen Tag bis ins kleinste Detail planen, doch es kommt dann doch anders wie gedacht. Zuerst sind wir zu spät losgelaufen und aus einem entspannten Spaziergang wurde es ein schneller Gang, da wir nur noch 20 Minuten bis zur Trauung hatten. Auf halber Strecke fragt mich mein Zukünftiger, ob ich meinen Ausweis hätte. Sofort blieb ich stehen und sagte mit weit aufgerissenen Augen, NEIN. Wieso sollte ich einen mitnehmen? Ich war der Meinung, dass ich keinen Ausweis brauche. Um mich rum standen alle und keiner wusste genau Bescheid. Voller Panik rannte mein Schatz davon um meinen Ausweis zu holen. Der Trauzeuge natürlich hinterher und die Braut blieb stehen. Es muss ein Bild für Götter gewesen sein. Die Leute haben sich schon gewundert und gefragt was denn los sei. Normalerweise rennt die Braut doch davon und das erst am Altar. Einen rennenden Bräutigam hätten sie noch nie gesehen. Ein bisschen frustiert kam ich im Standesamt an. Wer geht schon gerne ohne Mann zum heiraten???
Im Standesamt angekommen, blickte mich meine Mutter mit weit aufgerissenen Augen an und meinte, sie hätte vor lauter Ausweisaufregung den Standesamtstrauß vergessen.
Wir hatten aber trotz aller Aufregung eine wunderschöne standesamtliche Trauung. Die Standesbeamtin hat die Zeremonie so schön gestaltet, dass wir uns beiden die Tränen zurückhalten mussten. Es war unbeschreiblich schön und sehr aufregend. Der Ringtausch und der Kuss war zum platzen schön und ich dachte schon ich laufe vor lauter schönen Gefühlen über. Als wir uns als Mann & Frau dann umdrehten und die vielen Tränen der anderen sahen, mussten wir beide herzhaft lachen. Sind denn Trauungen immer so Tränenreich?
Nach einem Sektempfang und Bildern mit der Fotografin gingen wir zum kulinarischen Teil über und genossen ein fantastisches Essen.
Am Abend fuhren wir dann wieder nach Hause um noch letzte organisatorische Kleinigkeiten zu erledigen. Wir brachten die gesamte Dekoration ins Hotel und sahen nach dem Rechten. Als mir ein Kellner entgegenkam um sich zu erkundigen, wie wir den 10er Tisch stellen sollten, stand ich mit aufgerissenen Augen da. Der Kellner fuchtelte mit einem Sitzplan daher, der ca. 4 Wochen alt ist und hinten und vorne nicht stimmt. Das wäre der Supergau gewesen, wenn der Saal völlig falsch eingedeckt gewesen wäre. Innerlich doch eh schon so nervös, war ich nach der Aktion ziemlich fertig und man merkte wie der Stress der letzen Wochen sich abzeichnete.
Solche Dinge hatte ich doch immer nur geträumt. Ist das vielleicht nur ein Deja-Vù?
Den restlichen Abend verbrachten wir mit den bereits im Vorfeld angereisten Gästen in unserer Stammkneipe und lassen den Tag bei Wein und viel Lachen ausklingen. Auch am Tag vor der kirchlichen Hochzeit kam die Braut wieder nicht vor 2 Uhr ins Bett. Ich dachte nur an die arme Kosmetikerin, wenn sie morgen meine Augenringe sehen wird.
Die Nacht war unruhig und nervös. Ich bin sonst die Ruhe in Person und gehe Dinge gelassen an, aber diese Nacht konnte ich nicht schlafen. Es war nur ein hin und herwälzen. Neben mir lag ein friedlich schlummernder Mann, der sich nichts anmerken ließ. Er schlief tief und fest.
Nachdem ich dann doch irgendwann einschlief, erwachte ich am Samstag bei strahlendem Sonnenschein. Das Wetter war perfekt! Sonne und blau-weißer Himmel. Wir waren so froh und der Tag konnte nur wunderschön und perfekt werden, doch auch heute würde das Chaos wieder zuschlagen….
Ich schickte meine Trauzeugin mit meinem Auto zum Flughafen, der ca. 35 Minuten von uns entfernt ist um einen Gast aus Berlin abzuholen. Währenddessen würde ich zum Frisör gehen um „Fassade & Dach“ zu machen. Meine Stylistin gab mir erstmal einen Prosecco und meinte, ich solle nun erstmal entspannen und hat mir eine fantastische Frisur gesteckt. Auch das Make-Up war ein Wahnsinn. Viel, viel schöner als beim Probestecken. Vor allem die Willowblätter mit dem Goldstaub war das I-Tüpfelchen.
Total entspannt und glücklich darüber, dass ich wenigstens gut aussah bin ich wieder nach Hause. Meine Trauzeugin rief mich noch während des Hochsteckens an und sagte mir um 10 Uhr, dass sie bereits wieder auf dem Rückweg sein. Es schien als ob alles reibungslos laufen würde. Es verging eine Stunde. Langsam wunderte ich mich w wohl meine Trauzeugin steckte. Ich rief sie auf dem Handy an und fragte was los sein ……Gut gelaunt meinte sie, dass sie bereits in Wörthsee sein. Ich kreischte „Wörthsee“??? Ob sie denn nicht auf die Schilder bzw. die Straßenkarte, die ich ihr extra mitgegeben hatte. Die Trauzeugin war kurz vor München anstatt kurz vor Lindau wo sie eigentlich hätte sein sollen. Ich war fertig mit den Nerven. 2 Stunden blieben ihr Zeit zurückzufahren und dass an einem Samstag und Baustellenstau auf der A8. Als Worstcase-Szenario würde das bedeuten, dass ich niemanden zum anziehen, niemand hatte, der das Brautauto fährt und auch keine Trauzeugin in der Kirche haben könnte. Völlig gefrustet half eigentlich nur noch ein Prosecco um wenigsten klar denken zu können. Mein Mann blieb die Ruhe selbst und meinte nur, dass wir schon eine Lösung finden würden. In solchen Situationen weiß tief innen immer, dass er einfach der richtige für mich ist und ich in bis in die letzte Faser liebe.
Einen Prosecco später erschien die Lösung des Problems in der Türe. Nein es war nicht meine Trauzeugin, sondern die Fotografin, die eigentlich das Ankleiden hätte fotografieren sollen. So wurde ich dann von einer „fremden“ aber sehr liebenswerten Person angekleidet und mein Mann schickte währenddessen seinen Trauzeugen zu uns nach Hause um das Brautauto zu fahren. Die Fotografin meinte nur, dass sie noch nie einen Braut hatte, die sich erst 20 Minuten vor der Trauung anziehen würde. Alles musste also Zack, Zack gehen und im Auto habe ich noch den Schmuck angelegt. Als ich fertig war, kam auch meine Trauzeugin an. Total fertig mit den Nerven……
Weil alles so schnell gehen musste, konnte ich den Beginn des wohl aufregensten Tag meines Lebens gar nicht so geniessen. Die komplette Begrüßung vor der Kirche habe ich verpasst. Auf dem Weg zur Kirche habe ich den Leuten aus dem Auto raus gewunken und meinte nur, dass ich mal schnell heiraten gehe und schon spät dran wäre. Wir fuhren mit dem wunderschön geschmückten Brautauto an einem Samstagmittag mitten durch die Fussgängerzone, die total verstopft mit Touristen war. Natürlich waren wir die Attraktion eines jeden Japaners. Schwarzes Mercedes Cabrio mit Braut…
Endlich kamen wir dann an der Kirche an. Und dann sag ich ihn. Er stand auf den Stufen der Kirche und da wäre ich vor lauter Freudentränen fast geplatzt. Er war wunderschön! Sein Anzug war absolut fantastisch und ich hab mich so freut und war total überwältig. Alles lief wie ein Film ab. Man weiß ja nicht mehr was um einen geschieht, so emotional aufgeladen ist die Situation. Es war nur noch schön und immer wieder rief ich mir ins Gedächtnis, geniesse den Augenblick. Er gehört nur ihm und dir.……
Die Zeremonie war genauso wie wir uns das vorgestellt hatten. Der Chor sang wunderschöne Lieder und alles klappte am Schnürchen. Der Gottesdienst war noch besser als wir uns das vorstellen konnten. Sehr schön und abwechslungsreich. Lustig war noch der Augenblick, als wir beide uns in die Augen sahen und mit der Augenbraue Richtung Altar deuteten. In unseren Augen stand die gleiche Frage. Wo war denn nur die Traukerze??? Dies bemerkte dann auch der Pfarrer und fragte auch prompt die Gemeinde, wer denn die Traukerze hätte.
Mit einem wunderschönen Auszug und einem strahlen auf unseren Gesichtern verliessen wir die Kirche und schritten mit göttlichem Segen und einem fantastischen Orgelstück hinaus. Nur das mit dem Blumenmädchen klappte nicht so wie geplant aber das sei meiner kleinen Nichte verziehen.
Nur eine Frage blieb bis jetzt unbeantwortet im Raume stehen. Wo war der Kuss? Küsst man sich nur bei katholischen Trauungen? Wir wissen es bis heute noch nicht……
Im Anschluss an die Trauung fuhren wir mit einem sagenhaften Konvoi aus zig hupenden Autos zum Hotel um dort an Bord des Schaufelraddampfers „Hohentwiel“ zu gehen. Die Hohentwiel wurde als königliches Dampfschiff 1911 gebaut und wurde 1990 aus ihrem Dornröschenschlaf erweckt. Das Ambiente, die Stimmung und die Entspanntheit aller Anwesenden trug meisterlich zu unserem gelungenen Start ins unser Eheleben bei. Die Sonne schien bei blau-weißem Himmel, besser hätten wir es nicht haben können. Alle Gäste genossen sichtlich die Fahrt mit diesem königlichen Schiff. Bei Sekt & Häppchen, die sehr lecker waren, hatten wir endlich mal die Gelegenheit uns mit unseren Gästen zu unterhalten. Auch wenn jeder von einem Eck ins andere sprang, so warfen wir uns immer verstohlene Blicke zu.
Nach 2 Stunden auf dem Schiff wurden wir wieder zurück ins Hotel gebracht und im Garten wartete ein süffiger Aperitif. Angeregt von unseren Vorflitterwochen gab es „Tinto de Verrano“. Ein spritziges, spanisches Getränk, das sichtlich allen Gästen sehr mundete.
Manche Gäste checkten währenddessen ins Hotel ein, andere ließen die Seele am Ufer des Bodensees baumeln. Wir machten am Ufer in der Zwischenzeit ein paar Portraitfotos. Eigentlich wollten wir auch noch ein paar Gruppen für verschiedene Aufnahmen zusammenstellen, aber irgendwie war jeder immer irgendwo und nirgendwo. Sehr schwierig, wenn ich das so im Nachhinein betrachte ….
Irgendwann bemerkte ich, dass die Sandschalen mit den Namenkärtchen nicht aufgestellt sind, aber das war mir in dem Moment ziemlich egal, denn ich genoss nur noch die Feierlichkeiten und wollte nichts mehr organisieren. Es lief auch alles so unkompliziert, ruhig und entspannt, so wie wir uns das gewünscht hatten. Wir wollten eine Hochzeit feiern bei der sich die Leute wie in einem kleinen Kurzurlaub fühlen. Und genau das haben wir auch geschafft.
Um 18.30 Uhr wollten wir den Saal öffnen und mein Mann schaute ganz verdutzt auf seine Uhr und meinte nur, er hätte nur noch 5 Minuten zum umziehen. Leicht nervös machte er sich ganz schnell auf die Socken ins Hotelzimmer um sich in seinen Smoking zu werfen. Mein Mann sah den ganzen Tag einfach so umwerfend aus, dass mein Herz hüpfte sobald wir uns ansahen. Diese Momente gehörten nur uns und wir wussten beide, dass wir einander die Liebe geben möchten, die jeder verdient und alles daran setzen werden, glücklich und zufrieden bis an unser Lebensende zu leben.
Um halb sieben öffneten wir den Saal und die Dekoration war atemberaubend. Die vielen Gespräche mit der Floristin haben sich wirklich gelohnt und auch die vielen Stunden, die wir mit Schiffchen falten und basteln verbracht haben, zahlten sich nun aus. Die Tische sahen einfach nur schön aus. Alles passte wie der Deckel zum Topf und transportierte das Thema „See & Grand Hotel“. Die vielen Details und das Ambiente des Hotels trugen dazu bei, dass die Leichtigkeit und Entspanntheit weitergetragen wurde.
Bevor das Essen serviert wurde haben wir unsere Rede gehalten. Geübt hatten wir nichts und alles war spontan. Uns war wichtig, dass wir die Gäste vorstellen. Da wir die Tische nach Gruppen sortiert hatten, dauerte es auch nicht zu lange, so dass es keinem langweilig wurde. Bei der Tischplanung und bei der Auswahl der Gäste waren wir uns sicher, dass sich alle wohlfühlen würden, da auch hier bei viel Wein und vielen Momenten bedacht und gefühlvoll ausgewählt wurde. Bei unserer Rede war es mir noch besonders wichtig zu betonen, dass wir auch Freunde eingeladen haben, die in früheren Zeiten ein ganz wichtiger Teil des Lebens waren und nur weil man sich aufgrund Studium oder anderen Dingen auseinander gelebt hatte, wollten wir trotzdem mit diesen besonderen Menschen feiern. Was wirklich einzigartig war.
Natürlich dankten wir auch unseren Eltern und das war der Moment an dem mein Tränenfluß leider zum überlaufen kam. Da mein gelähmter Vater nicht an der Trauung teilnehmen konnte, gab es dann bei mir ein emotionaler Supergau und ich stand mitten im Raum und die Tränen liefen nur noch runter. Aber auch das gehört zu einer Hochzeit. Zum Glück wurde dann das Essen serviert und ich konnte mich wieder „trocken“ legen.
Der Küchenchef zauberte uns ein atemberaubendes Menü auf die Teller und auch hier zahlten sich die vielen Gespräche mit dem Küchenchef wieder aus. Es dauerte ja eine ganze Weile bis wir wussten was wir essen wollten. Unzählige Male fragten wir immer wieder nach neuen Menüvorschlägen nach, dass wir schon fast ein schlechtes Gewissen hatten. Aber wenn man dann das Endergebnis sieht, macht sich das zufriedene Kribbeln im Magen breit und strahlt bis über beide Ohren.
Zwischen Vorspeise und Hauptgang hielten meine 3 Geschwister eine Rede und präsentierten ihr Geschenk. Wir bekamen ein Buch „Schot & Mastbruch“ mit 70 ausgefüllten Fragenbögen unserer Gäste. Wir waren sprachlos und uns blieb die Spucke weg, weil das Buch so grandios gemacht war. Eine so tolle Überraschung hätten wir uns nicht im Traum vorstellen könne. Tipp Topp! Jeden Abend schmöckern wir in dem Buch und lachen über die schrägen Bilder, die man von uns gefunden hatte. Während der Feier haben viele Leute dann immer mit einem Augenzwinkern gemeint, dass es noch viel schrägere Fotos gegeben hätte.
Nach dem Hauptgang eröffneten wir dann den Tanzboden mit dem Hochzeitswalzer. Lange stand „Walzer üben“ oben auf meiner To-Do-Liste. Ständig hieß es, dass machen wir morgen. Aus dem üben wurde nichts und so zauberten wir einen perfekten Walzer aufs Parkett. Auch ohne Üben. Toller Mann. Toller Tänzer. Da kann nichts schief gehen.
Zwischen den Gängen gingen wir dann auch immer wieder von einem Tisch zum anderen um zu hören ob es den Gästen gefällt und auch um ein kleines Pläuschchen abzuhalten. Es ist ja nahezu unmöglich mit allen zu sprechen und wir haben uns redlich bemüht mit allen wenigstens ein Mal ins Gespräch zu kommen, aber wir haben es nicht geschafft. Der Abend war einfach zu kurz und ich hoffe, dass die Gäste dafür auch Verständnis hatten. Ohne Ausnahmen haben wir nur Komplimente bekommen und alle waren total begeistert. Das ist bei all dem Organisationsstress dann Balsam für die Seele. Es ist ein wohlig warmes Gefühl, das sich im inneren ausbreitet, wenn man sieht, dass alle Zahnräder ineindergreifen und die Gäste genau das empfinden, wie man es sich vorgestellt und in wochenlanger Detailplanung erarbeitet hat. Der größte Dank sind die zufriedenen Gesichter jedes einzelnen Gastes.
Lustig war noch mein Walzer mit meinem Schwiegervater. Er entschuldigte sich nach dem Walzer dafür, dass er nicht so schwunghaft wie sein Sohn tanzen konnte, da er die ganze Zeit einen Fruchtgummi unter seinem Schuh hatte.
Nach dem Essen wunderte ich mich wo denn eigentlich mein Brautstrauß abgeblieben war. Ich wusste, dass ich ihn beim Aperitif auf einen Stehtisch gelegt hatte. Aber an mehr konnte ich mich nicht erinnern. Plötzlich tauchte er auf. Mein schöner bunter Rosenstauß. In den Händen des Trauzeugen. Natürlich musste mein Mann meinen Strauß auslösen und grinste mich nur frech an, weil er meinte, dass ich ihn absichtlich liegen gelassen hätte. Doch ich kann schören, ich habe nicht einmal eine Sekunde daran gedacht, dass der Strauß entführt werden könnte. Als Auslöse musste mein Mann aus 10 völlig durcheinandergeworfenen Wörtern eine Geschichte basteln. Die Prüfung bestand er mit Bravour und dank seines verschmitzten Humors wurde es auch noch eine sehr lustige Geschichte.
Anschließend gab es noch eine Aufführung der 3 Tenöre, die den Saal zum brodeln brachte. Das was die Jungs da auf die Beine gestellt haben, war der absolute Hammer und wir haben so gelacht. Danach gab es dann noch eine Aufführung einer Salsa-Rueda. Wir waren natürlich dabei als alte Salsitos. Ist aber gar nicht so einfach mit einem langen Brautleid Salsa zu tanzen. Das war schon eine Herausforderung. Aber auch dieses haben wir mit Bravour bestanden.
Dann folgte die Band. Meine Freundin, die Sängerin einer genialen Frauenband ist, rockte den Saal. Genauso wie wir uns das vorgestellt hatten. Hammermässige Livemusik, tanzende Gäste und eine Stimmung, die nicht zu toppen war. Meinen Mann überraschte ich dann noch mit zwei speziellen Musikwünschen. Wir tanzten glücklich und zufrieden, eng umschlungen zu „Weilst a Herz host wie a Bergwerk“ und „Ewige Liebe“. Vor lauter Tanzen und plaudern und feiern habe ich nichts vom Mitternachtsbuffet mitbekommen, das aus Gulaschsuppe und Käsebuffet bestand. Ich habe mir sagen lassen, dass auch dieses ein kulinarischer Genuss gewesen sei. Um kurz vor drei sind wir dann mit den restlichen Gästen in die Hausbar umgezogen und haben dort noch bis um sieben Uhr weitergefeiert. Die Sonne war schon längst aufgegangen und die letzten Gäste verabschiedeten wir unten am Strand um dann selbst in unsere Hochzeitssuite zu gehen und ermüdet in die Kissen zu fallen. Nach 2 Stunden Schlaf war dann die Hochzeitsnacht auch vorbei und wir haben uns mit den Gästen, die im Hotel übernachteten beim Frühstück getroffen. Bei Sonnenschein und leichter Brise ließen wir den Tag ruhig angehen und saßen noch bis 15 Uhr auf der Terrasse und wollten so gar nicht nach Hause. Es war ein wunderschöner und gelungener Abschluss unserer Traumhochzeit.
Heiraten ist einfach nur schön und ich wünschte ich hätte die Momente noch mehr bewusst genießen können. Sozusagen alles wie ein Schwamm aufzusaugen. Aber als Braut lebt man den ganzen Tag wie in Trance und bekommt die Hälfte dann doch nicht mit. Jetzt sind wir schon 11 Tage verheiratet und es ist einfach schade, dass der Tag so schnell vorbei ging. Seit der Hochzeit hatten wir auch kaum einen Tag für uns. Es war immer was los. Das wollen wir nächste Woche nachholen und uns bewusst noch einmal alle Details in Erinnerung rufen und einfach nur glücklich sein. Schweren Herzens habe ich nun mein Kleid, für das ich unzählige Komplimente bekommen habe wieder in den Kleidersack getan. Das Kleid (Helena von Rembo) ist einfach der Hammer und jeden Cent, den ich dafür ausgegeben hatte, war es wert. Das Kleid kommt nach der Reinigung in die Weddingbox und ich werde sie hütten wie ein Schatz …….
Und das tollste an der Sache ist, dass ich den wunderbarsten Menschen geheiratet habe und den ich von ganzem Herzen liebe.
Euch möchte ich noch danken, dass ihr mir immer alle Fragen beantwortet habt und mit Tipps und Anregungen beiseite gestanden seid. Ohne das Forum wäre die Planung nur halb so schön gewesen.
Wenn ich ganz ehrlich bin, muß ich zugeben, dass ich nach der Hochzeit schon in ein kleines Loch gefallen bin. Besonders als ich den Blumenschmuck, der verblüht war, entsorgen musste. Vielleicht sollte man mal einen Ratgeber für Bräute nach der Hochzeit schreiben? Ich werde auch noch total sentimental, wenn ich jetzt eine Braut sehe und bekomme ständig Tränen in die Augen wenn ich Bilder ansehe oder die vielen Glückwunschkarten lese.
Es ist schön den schönsten Tag in unserem bisherigen Leben mit so tollen Menschen verbracht zu haben. Danke möchte ich allen sagen, die dazu beigetragen haben. Trotz der Hektik und des Chaos, welches sich nicht steuern lässt, war es für uns beide ein einzigartiger Tag. Mit viel Liebe und speziellen Momenten.
Bilder folgen …
Liebe Grüße
Karin
glücklich verheiratet